Schottland – eine stolze Nation
Vortrag
Was ich erlebt habe
In den so genannten Pubs (Gaststätten) gibt es Regeln wie z.B.
- keine Hunde,
- keine Fußballtrikots,
- Rauchen verboten und
- es gibt eine Sperrstunde.
Dies bedeutet, dass eine halbe Stunde vor Thekenschluss der Barmann eine Glocke läutet und dann ruft: „Last Call“ (letzte Bestellung).
Im Straßenverkehr fahren die Autos auf der linken Seite und der Fahrer sitzt auf der rechten Seite. Ich denke, dass es in Schottland mehr Kreisverkehre als in Deutschland gibt.
Supermärkte, z.B. ASDA und TESCO, sind sehr groß. Manche haben 24h geöffnet und das jeden Tag die Woche, also auch Sonntag. Man kann Kleidung, Bücher, CDs, Spielzeug und Lebensmittel in so einem Supermarkt kaufen. Bezahlt wird mit Pfund und Pence.
Der Schottenrock ( Kilt)
Der Schottenrock, der auch Kilt genannt wird, hat verschiedene Farben bei den Highlandern. Jeder Clan (größerer Familienverband) hat unterschiedliche Karomuster und –farben, die Tartan genannt werden. Der ursprüngliche, schottische Kilt ist mindestens 3 Meter lang und wird um Hüfte und Schulter gewickelt. Im Krieg hatten Schotten keine Unterhosen an, weil sie in den Pausen ihre Toilettengeschäfte schneller erledigen konnten.
So, wie der Kilt heute aussieht, entstand er zum Anfang des 19. Jahrhunderts, weil immer mehr Schotten in großen Städten in England an Maschinen arbeiteten und sich durch ihre langen Kilts verletzten oder sogar starben . Ein englischer Unternehmer hat dann einfach die Kilts kürzer gemacht.
Der Dudelsack( Sackpfeife)
Der Dudelsack ist eines der traditionellen Instrumente der Schotten. Während der Kämpfe mit den Engländern Anfang des 19. Jahrhunderts galt der Dudelsack neben dem Gewehr als Hauptwaffe. Die Engländer wunderten sich bei Angriffen der Schotten, welche Monster solch schreckliche Töne erzeugen können.
Noch heute kann man in den Straßen von Glasgow und Edinburgh Musiker in traditioneller Tracht mit dem Dudelsack erleben.
Das Schulsystem in Schottland
In Schottland werden die Kinder schon mit 5 Jahren eingeschult. Sie gehen dann für 7 Jahre auf die Primary School (Grundschule). An vielen Schulen tragen die Schüler eine Uniform. Der Unterricht fängt an den meisten Schulen etwa um 9 Uhr an und geht für die älteren Schüler bis 15.30 Uhr. Die Grundschule, die ich gesehen habe, war ziemlich dreckig, denn die Schüler haben z.B. die Verpackungen ihrer kleinen Chipstüten einfach weggeschmissen. Besonders ist, dass fast alle Schüler mit dem Bus zur Schule kommen, daher gibt es kaum Fahrräder an den Schulen. In Schottland gibt es keine Zensuren von 1-6, sondern von A-E.
Highlandergames
Die Highland Games finden im Sommer in Schottland statt und zu den Wettbewerben gehören z.B. das Baumstammwerfen und das Hammerwerfen. Die Wettkämpfe werden von Dudelsackmusik begleitet. Früher waren die Highland Games ein Teil der Treffen der Highland Clans. Ich habe gelernt, dass der Wettbewerb früher für die keltischen Könige in Schottland veranstaltet wurde und die stärksten und schnellsten Männer gesucht wurden. Diese arbeiteten dann als Leibwächter oder Boten für den König.
Symbole für Schottland
Neben dem Dudelsack, dem Kilt und den Highland Games gibt es noch viele andere schottische Symbole. Eines ist natürlich der Whisky, aber es gibt auch Irn Bru, die „schottische Cola“. Sie ist das Lieblingsgetränk vieler Kinder, aber auch Erwachsener. Ich habe es probiert, es war orange und sehr süß.
Dann ist da noch Nessie oder die schottische Flagge mit einem weißen Kreuz auf blauem Untergrund. (Info für dich - Die Flagge heißt St. Andrew = Heiliger Andreas. Weil vor einer Schlacht im 9. Jahrhundert einem König der Heilige Andreas erschien und ihm den Sieg versicherte und am nächsten Tag am Himmel ein weißes Kreuz zu sehen war, ist das Andreaskreuz auf blauem Hintergrund heute Flagge Schottlands)
Ein ganz besonderes Symbol ist die Distel. Sie ist die Nationalblume von Schottland und es gibt sogar ein Lied über sie („Flower of Scotland“), das als inoffizielle Hymne von Schottland gilt. Wieder hat die ganze Sache mit den Kämpfen gegen England zu tun. Als König Edward mit seiner Armee die Schotten heimlich in der Nacht angreifen wollte, zogen sich seine Soldaten die Schuhe aus und schlichen sich zum Lager der Schotten. Kurz vorher gerieten sie aber in ein Distelfeld und sie schrieen vor Schmerz laut auf. Dies weckte die schottischen Soldaten und da sich die Engländer vor Schmerz kaum bewegen konnten, wurden sie von der viel schwächeren schottischen Armee besiegt.
Sehenswürdigkeiten in Schottland
Natürlich sind die beiden großen Städte, Glasgow und Edinburgh, tolle Ziele für einen Urlaub. In beiden Städten gibt es eine Bustour, bei der man viel über die Geschichte und wichtige Orte der jeweiligen Stadt erfährt.
In Glasgow habe ich z.B. die Kathedrale gesehen, bin über den George Square gelaufen und bin einmal die komplette Runde mit dem Bus gefahren.
Dabei habe ich auch einen Berg hinter der Kathedrale bestiegen, der sich „Stadt der Toten“ (Necropolis) nennt. Eigentlich heißt der Berg „Grauer Fels“ (Grey Rock), aber er wurde viele Jahrhunderte als Friedhof genutzt und es gibt viele interessante Steine zu sehen und außerdem hat man eine schöne Aussicht über Glasgow.
Die Burg in Edinburgh ist eine der Hauptattraktionen in Schottland, aber auch die in Stirling soll sehr schön sein. Dort befindet sich auch das Denkmal zu Ehren von William Wallace, dem großen schottischen Freiheitskämpfer.
Die Highlands sind riesige Berge. Dort befindet sich auch Ben Nevis, der mit 1344m der höchste Berg Schottlands und gleichzeitig auch von ganz Großbritannien ist.
Eine Besonderheit sind auch die Seen in Schottland, die hier nicht „Lake“ sondern „Loch“ heißen. In einem von ihnen, Loch Ness, soll das schottische Ungeheuer Nessie wohnen.
Schottland hat aber auch eine schöne Küste und an der Westküste Schottlands bin ich mit dem Auto lang gefahren. Ich bin durch solch „komische“ Städte wie Gourock, Greenock und Largs gefahren.
Außerdem gibt es sehr viele Inseln in Schottland, die man nur mit der Fähre erreicht und auf manchen von diesen Inseln wird dann neben Englisch auch noch Gälisch gesprochen. Das ist eine alte nordische Sprache.
Sport
Ich habe schon bei den Pubs erzählt, dass man keine Fußballtrikots tragen darf. Ein Grund dafür ist die Feindschaft zwischen den beiden Clubs in Glasgow – Celtic Glasgow und Glasgow Rangers. Ursprünglich waren diese beiden Clubs streng nach Religion getrennt, Celtic für die Katholiken und Rangers für die Protestanten (Evangeliken). In einem Museum habe ich ein T-Shirt gesehen, dass sich über einen Spieler lustig gemacht hat, der für beide Mannschaften gespielt hat, denn das haben nur sehr wenige gemacht.
Diese Saison werden wohl die Rangers gewinnen.
Außerdem spielt man in Schottland auch noch Rugby, was eine Mischung aus Fußball und American Football ist, aber natürlich ohne Schutzkleidung gespielt wird.
Golf ist auch fast Nationalsport in Schottland. Es gibt sehr viele Golfplätze und es ist auch nicht so teuer wie in Deutschland. In St Andrews wurden Dokumente gefunden, die von Golf sprechen und mehr als 450 Jahre alt sind und dort gibt es auch den ältesten noch aktiven Golfclub. Das Golf spielen und Fußball waren in Schottland von 1457 bis 1502 verboten, da man sich im Krieg mit England befand und die Bevölkerung Bogen schießen üben sollte.
Erfindungen
Alexander Graham Bell (1847–1922), Schottland und USA - Telefon 1876
John Boyd Dunlop (1840–1921), Schottland - Autoreifen (Luftreifen) 1888
John Stenhouse (1809–1880), Schottland - Atemschutzmaske 1854
Robert William Thomson (1822–1873), Schottland - Gummireifen 1845, Füllfederhalter 1849,
Dampfkran 1850er, elektrischer Sprengstoffzünder u. a.
James Watt (1736–1819), Schottland - Verbesserung der Dampfmaschine 1765,
Patent 1769
Berühmte Personen
William Wallace Freiheitskämpfer (1297, Schlacht von Stirling Bridge)
Robert the Bruce Adliger und Freiheitskämpfer (1314, Schlacht von Bannockburn)
Franz Ferdinand Rockband
Snow Patrol Rockband
Sean Connery Schauspieler
Tony Blair Politiker
Gordon Brown Politiker
Robert Burns Schriftsteller und Dichter (Nationalschreiber)
David Coulthard Rennfahrer
Arthur Conan Doyle Schriftsteller (Autor von Sherlock Holmes)
Sir Thomas Lipton Unternehmer und Teebaron
Robert Louis Stevenson Schriftsteller (Autor von Schatzinsel und „Dr.Jekyll & Mr. Hyde“)
Paul Lambert Fußballer
Natürlich sei für die fleißigen Leser des Blogs auch noch Ian Rankin (Schriftsteller) und Billy Connolly (Komiker) genannt.
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